Die Auswirkungen von Fast Fashion auf die Umwelt

Fast Fashion beschreibt einen Modetrend, bei dem Kleidung schnell und kostengünstig produziert wird, um ständig wechselnden Trends gerecht zu werden. Diese Geschäftsstrategie hat erhebliche Folgen für die Umwelt. Immer mehr Kleidungsstücke werden hergestellt, gekauft und entsorgt, was zu wachsendem Ressourcenverbrauch, Umweltverschmutzung und enormen Abfallmengen führt. Obwohl Mode Innovation und Individualität fördert, sollte ihr Einfluss auf den Planeten kritisch beleuchtet werden. Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte der ökologischen Auswirkungen von Fast Fashion vorgestellt.

Ressourcenverschwendung und Wasserverbrauch

Baumwolle ist einer der Hauptrohstoffe im Fast-Fashion-Bereich. Für den Anbau von Baumwolle werden enorme Mengen Wasser benötigt—für ein einziges Baumwoll-T-Shirt können bis zu 2.700 Liter Wasser verbraucht werden. In Regionen, in denen Wasser ohnehin knapp ist, führt dies zu ökologischen und sozialen Problemen. Die Bewässerung der Baumwollfelder entzieht Flüssen und Seen Wasser und beeinträchtigt die lokale Landwirtschaft sowie die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser. Der hohe Wasserverbrauch gefährdet langfristig sowohl Ökosysteme als auch menschliche Lebensgrundlagen und zeigt die Dringlichkeit nachhaltigerer Produktionsweisen auf.

CO₂-Emissionen und Klimawandel

Die Herstellung von Kleidung ist ein äußerst energieintensiver Prozess. Vom Anbau der Rohstoffe über die Verarbeitung bis hin zum Transport in die Endverkaufsländer werden riesige Mengen Energie benötigt, die meistens aus fossilen Brennstoffen stammt. Gerade in den wichtigsten Produktionsländern, wie China, Bangladesch oder Indien, werden viele Fabriken mit Kohle betrieben, was den CO₂-Ausstoß zusätzlich erhöht. Die ständig wechselnden Trends erfordern häufige Neuanschaffungen und treiben die Produktionskapazitäten und damit den Energieverbrauch immer weiter nach oben. Diese Entwicklung erhöht den ökologischen Fußabdruck der Modebranche erheblich.

Abfall und Textilentsorgung

Ein Großteil der entsorgten Textilien wird nicht recycelt, sondern landet auf Deponien. Dort nehmen sie viel Raum ein und zersetzen sich nur langsam. Vor allem synthetische Fasern benötigen Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte, um abgebaut zu werden. Während dieses Prozesses werden Schadstoffe freigesetzt, die das Grundwasser und den Boden kontaminieren. In vielen Ländern fehlt eine funktionierende Abfallwirtschaft, sodass der wachsende Textilmüll direkt im offenen Gelände oder in Gewässern landet. Dies verschärft das Risiko von Umweltverschmutzungen und bedroht lokale Ökosysteme.
Neben der Ablagerung auf Deponien wird eine große Menge an unverkaufter oder ausgedienter Fast-Fashion-Kleidung verbrannt. Die Verbrennung von Textilien setzt giftige Gase und CO₂ frei, was die Luftverschmutzung erhöht und zum Treibhauseffekt beiträgt. Chemische Behandlungen und synthetische Materialien verstärken diese Problematik, da bei der Verbrennung schädliche Stoffe entstehen, die die Gesundheit von Mensch und Umwelt gefährden. Anstatt den Textilmüll nachhaltig zu recyceln, verschärft die massenhafte Müllverbrennung die ökologischen Probleme der Fast Fashion.
Obwohl Recycling eine wichtige Rolle für den Umweltschutz spielen könnte, sind die aktuellen Möglichkeiten zur Wiederverwertung von Textilien noch begrenzt. Mischgewebe, chemische Ausrüstungen und die schlechte Qualität vieler Kleidungsstücke erschweren das Recycling erheblich. Viele Kleidungsstücke können nicht sortenrein getrennt und wiederverwertet werden. Die Kosten und der enorme logistische Aufwand führen dazu, dass bislang nur ein sehr kleiner Teil der Alttextilien tatsächlich recycelt wird. Dadurch bleibt die Menge an Textilmüll hoch und belastet die Umwelt weiterhin unnötig.